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Auf der Fahrt nach Elba durchquert man eine ganze Reihe von Tunnel. Wir haben sie mal gezählt aber bei Genua haben wir dann doch den Überblick verloren (bei einhundert und ebbes).

Nun ist das Tunnelfahren nicht jedermann/frau Sache, und schon gar nicht nach den tragischen Unfällen von denen auch der Gotthardtunnel betroffen war.
In Anbetracht des grossen Unfalls gestatte ich mir das auch weiter unten auf der Seite abgebildete Sicherheitssystem als durchaus verbesserungsfähig darzustellen. Unfälle selbst wird man schwer vermeiden aber sicherlich die negativen Folgen minimieren können.
Als, vielleicht an dieser Stelle makaberer, Hinweis haben wir seitdem eine verschlossene Plastiktüte mit nassen Handtüchern hinter den Rücksitzen dabei, die im hoffentlich nie eintretenden Ernstfall helfen sollen das Gesicht zu schützen und die Atemluft zu filtern. Weitere Tipps kommen weiter unten.

Um aber darzustellen, dass das Tunnelfahren eine relativ einfache Sache sein kann, beschreibe ich einige Zusammenhänge :

Wird die Strecke über Genua gewählt, hat man es in der Summe mit etwa 100 Tunnel zu tun. Von 100m Länge bis 17 km Länge.
Diese Zahl mag einige nachdenklich machen und vor allem bei Nicht-Tunnel-Erprobten ein unangenehmes Gefühl hervorrufen; uns ging es beim ersten Mal nicht anders.
Nord-Einfahrt des GotthardtunnelsDie eigentliche Herausforderung ist der 17 km lange Sankt-Gotthard-Tunnel.
Bis man allerdings von Basel kommend dort angelangt ist, hat man schon ausreichend Trainingsmöglichkeiten gehabt.
In der Schweiz ist jeder Tunnel mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung (80 oder 100 km/h) versehen.
Den ersten auffälligen Tunnel durchquert man bei Egerkingen mit ca. 3 km Länge. Durch eine Reihe weiterer Tunnel erreicht man die Generalprobe, den mit etwas über 9 km zweitlängsten Selisbergtunnel bei Altdorf am Vierwaldstätter See.

Der Gotthardtunnel ist nicht nur der längste Tunnel sondern er weist auch eine negative Besonderheit auf, indem er je Fahrtrichtung nur einspurig ist.
Die restlichen Bergdurchquerungen stellen danach keine Herausforderung mehr dar.

Bei allen Durchquerungen gilt:

  • Mit eingeschaltetem Abblendlicht fahren. (kein Taglicht, da dabei keine Rückleuchten brennen)
    Da in Italien mittlerweile auch Lichtpflicht herrscht, finden die gefährlichen Situationen, dass wie früher üblich unbeleuchtete Autos durch den Tunnel rasen nicht mehr statt.
  • Die angezeigte Höchstgeschwindigkeit möglichst einhalten. Hierbei sollte auch beachtet werden nicht zu langsam zu fahren! Die LKW’s und vor allem, völlig unverständlich !, Reisebusse üben oftmals Druck durch nahes Auffahren aus, was zusätzlichen Stress verursachen kann.

    Vor allem im Gotthardtunnel sollte man auf gleichmäßige Geschwindigkeit und vor allem auf mehrfach ausreichenden Abstand zum Vordermann achten, um den unangenehmen Ziehharmonikaeffekt auszugleichen. In diesem Tunnel sollte man sich auch durch ‘Stossstangenbeisser’ nicht aus der Ruhe bringen lassen; notfalls den Rückspiegel wegklappen und sich auf den vorausfahrenden Verkehr konzentrieren. Vielleicht kann man durch Gestik, der Beifahrer kann behilflich sein, den Hintermann/frau auf den zu geringen Abstand aufmerksam machen. Meist hilft es sogar. Durch die Ãœberwachungskameras ist die Wahrscheinlichkeit heute groß einen echten Drängler aus zu sortieren.

    Speziell in Italien können sich durch zu langsames Fahren im Tunnel selbst Lastzugfahrer zum Überholen animiert fühlen, was man auf alle Fälle vermeiden sollte.

    Alles in allem aber gilt trotzdem, nicht schneller zu fahren wie man selbst bereit und sicher ist! Vor allem im Raum Genua, wo zusätzlich mit Kurven auf der Autobahn umgegangen werden muss.

“Hoffentlich sind wir bald draußen”. Wenn solche Gedanken der Verunsicherung beim Fahrer auftreten sollten, im Gotthard nicht ausgeschlossen, oder wenn man nach einiger Fahrt im Tunnel den Eindruck bekommt, dass die Fahrbahn schmaler wird und feststellt, dass man das Lenkrad verkrampfter festhält, um vermeintlich das Auto in der Spur halten zu müssen, hilft vielleicht ein kleiner Trick: die Vorstellung man fährt zwischen zwei Wänden (Kaimauern odgl.) bei Nacht – oben ist es dunkel -. So kann man das Gefühl der Eingeschlossenheit vermindern und vermeiden. Alle 500 m sind zudem Schilder angebracht, an denen ersichtlich ist wie weit es noch zum Tunnelende ist.

Die Lüftung/Heizung stellt man bei den längeren Tunnel auf Umluft, um die Abgase darußen zu lassen

Wird es einem im Tunnel heiß - es liegt selten an Ihrer gesundheitlichen Verfassung - dann liegt es in der Tat an der Umgebungstemperatur. Im Gotthard hatten wir schon 34°C bei 22°C draußen.

Hin und wieder stellt man im Tunnel, auch in kürzeren, einen plötzlichen Druck auf die Ohren fest. Dieser Effekt tritt bei regem Lastzugverkehr auf und entsteht wenn sich am Tunneleingang oder –ausgang zwei Lastzüge begegnen. Ein kurzer Druckausgleich bei zugehaltener Nase und das Problem ist gelöst

Das Sicherheitssystem des Gotthardtunnels (mit freundlicher Genehmigung von Markus Gisler www.gotthardtunnel.ch)

Lüftungssystem

Lüftungssystem

Hier seht Ihr das Sicherheitssystem mit Fahrbahnröhre und darüber angeordnetem Lüftungssystem sowie den Schutzräumen (alle 500m) und den Fluchttunneln.

Lüftung des Tunnels
Zu den wichtigsten technischen Einrichtungen gehört die Lüftungsanlage. Automatische Schalt- und Steuereinrichtungen regeln die notwendige Luftmenge. In nur 15 Minuten kann die gesamte Luft im Fahrraum durch Frischluft ersetzt werden.
Die Frischluft wird durch Schächte in den Tunnel geführt (blau). Die Abluft wird durch Öffnungen in der Fahrraumdecke abgesaugt (rot).

Weitere interessante Details zum Gotthardtunnel, dessen Historie, die Planungen und Gegebenheiten könnt Ihr auf den Seiten von Markus Gisler nachlesen http://www.gotthardtunnel.ch

TIPPS für Tunnelfahrten (zusammengestellt von Gotthard-Strassentunnel.ch

Verhalten im TunnelStau im TunnelBrand im Tunnel


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© by elbahome.de - aktualisiert: 11.04.2024 - letzte Veröffentlichung: 11.04.2024